IHK-Wahlen 2014: Über 75.000 Unternehmen wählen
Über 75.000 Unternehmen stimmen ab ab 22. Januar per Briefwahl darüber ab, welche Persönlichkeiten aus Industrie, Handel und Dienstleistungen sich bis zum Jahr 2019 für ihre Branche und die Region einsetzen sollen. Für die Vollversammlung, das regionale Parlament der Wirtschaft und oberstes Organ der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg, stellen sich 220 Kandidaten zur Wahl. 77 Sitze sind zu vergeben. In den IHK-Regionalausschüssen gilt es, 150 Plätze zu besetzen. 236 Kandidaten bewerben sich.
„Je mehr Unternehmerinnen und Unternehmer sich an der Wahl beteiligen, desto besser bildet die Vollversammlung die ganze Breite unserer regionalen Wirtschaft ab und desto mehr Gewicht erhält die Unternehmerschaft in der politischen Diskussion“, wirbt Detlef Kümper, Unternehmer und ehrenamtlicher Vorsitzender der IHK-Wahlkommission, für die Stimmabgabe. „Nutzen Sie Ihr Wahlrecht.“ 2009 beteiligten sich 12,26 Prozent der Stimmberechtigten. 2004 hatten 13,07 Prozent ihr Votum per Briefwahl abgegeben.
Die Art und Weise, wie die IHK Wahlen durchführe, entspreche dem besten Sinne demokratischer Gepflogenheiten, lobte IHK-Präsident Prof. Dr. Martin Viessmann in der Dezember-Sitzung der Vollversammlung. In dieser hatten die ehrenamtlich engagierten Unternehmer zudem einen Beitragsnachlass in Höhe von 5,4 Millionen Euro für die Jahre 2014 und 2015 verabschiedet, der allen Beitragszahlern zugutekommt. Jeder IHK-zugehörige Unternehmer dürfe mit einer Stimme wählen, ganz gleich ob sein Gewerbe beispielsweise 100 Jahre oder einige Monate alt sei, führte Viessmann aus. „Und jeder Unternehmensvertreter hat eine Stimme, ganz gleich ob er einen Einmannbetrieb oder einen Konzern führt“, sagte er. „Rund 50 Prozent der Mitglieder der IHK Kassel-Marburg müssen keine Beiträge zahlen. Sie dürfen dennoch wählen, kandidieren und haben die gleiche Stimme wie zahlende Mitglieder.“
Die Amtszeit der gewählten Unternehmensrepräsentanten startet am 1. April 2014 und dauert fünf Jahre. In der IHK-Vollversammlung bündeln 77 Mitglieder die Interessen der regionalen Wirtschaft, um sie wirksam gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit zur Geltung zu bringen. Darüber hinaus entscheiden sie, wie die finanziellen Mittel zu verwenden sind und welche inhaltliche Richtung die IHK-Arbeit einschlagen soll. Letzteres betrifft unter anderem wichtige wirtschaftspolitische Fragen: Infrastrukturthemen wie Verkehr und Breitband gehören ebenso dazu wie bildungspolitische Themen. „Ohne die IHK würden viele berechtigte Einwände und Forderungen der regionalen Wirtschaft ungehört verhallen“, stellt Dr. Walter Lohmeier klar.